Erstes Jahresprogramm des blue OL Fonds erfolgreich
Mehr Kunst, Kultur und kreative Angebote für die Bewohnerinnen und Bewohner will der „blue OL Fonds Kulturelle Bildung im Alter“ in die Oldenburger Senioren- und Pflege-Einrichtungen bringen. Die großzügige Förderung durch die Klaue-Stiftung hat es ermöglicht, kulturgeragogische Workshops, Kunstbegegnungen und musikalische Angebote anzubieten. Insgesamt sind rund 250 Bewohnerinnen und Bewohner und Tagesgäste, 50 Betreuungskräfte und 16 Leitungskräfte mit den Angeboten des blue OL Fonds 2024 erreicht worden. Das Programm soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden.
Die Einrichtungs-, Pflegedienst- oder Betreuungsdienstleitungen konnten sich für ihre Einrichtung auf einzelne Angebote im Jahresprogramm 2024 des blue OL Fonds bewerben. Zehn von 27 in Frage kommenden Einrichtungen haben das Angebot angenommen. Die Workshops waren mit ausgewiesenen Dozentinnen und Dozenten aus der Kunst- und Kulturgeragogik besetzt. Koordiniert wurde das Jahresprogramm von Christiane Maaß, Kulturgeragogin im Kulturbüro der Stadt Oldenburg.
Das Angebot reichte von biografischer Liederarbeit und Bewegungstheater über Kunstgespräche bis hin zu gemeinsamem Singen und Musizieren. „Die Veranstaltung lebte von der Neugier und Spielfreude der Teilnehmenden. In diese Gruppe wurden so viele persönliche Anekdoten, Geschichten, Traditionen, Erinnerungen und Bewegungen eingebracht, dass es eine wahre Freude war!“ schildert die Theaterpädagogin Frederike Ströer (Oldenburg) die Reaktionen der Teilnehmenden. „Die schönste Rückmeldung war eine Dame, die sagte: ‚Der ganze Körper. Das war mein Lieblingsmoment. Es kribbelt überall, so lebendig! Ich hätte nicht gedacht, dass ich das noch einmal erlebe.‘“
Bei allen beteiligten Einrichtungen war eine nachhaltige Wirkung der Angebote feststellbar. Das Personal unterstützte bei Auf- und Abbau und holte die Bewohnerinnen und Bewohner zusammen. Und ganz nebenbei konnten so Berührungsängste mit Kunst und Kultur abgebaut werden. Die Leitungskräfte haben das Potenzial der externen Fachkräfte als Bereicherung für den Pflegealltag in ihren Einrichtungen erkannt. Regelmäßig wurde der Wunsch geäußert, das Begonnene fortzusetzen. „Das Weiterkommen in Sachen Kulturgeragogik in Pflegeeinrichtungen steht und fällt mit den Kompetenzen und der Offenheit der Einrichtungsleitung und der Sozialen Dienste“, betont die Kulturgeragogin Annie We (Köln).
Vor allem aber die Bewohnerinnen und Bewohner genossen die Angebote und wünschten sich vielfach, öfter in den Genuss kulturgeragogischer Angebote zu kommen. Die Pflegedienstleitung im DRK-Schwesternheim Bianca Flügge schrieb: „(…) herzlichen Dank für das inspirierende ,Biografische Bewegungstheater‘! Ihre einfühlsame Gestaltung hat nicht nur die Herzen der Bewohnerinnen berührt, sondern sie auch aktiv zum Lachen und Mitmachen angeregt. Es war beeindruckend zu sehen, wie persönliche Geschichten lebendig wurden und wie die Teilnehmerinnen in eine Welt voller Emotionen und Erinnerungen eintauchten.“ Aus fachlicher Sicht berichtet die Gestalt-Kunsttherapeutin Meike Dismer (Oldenburg): „Unsere bisherigen Erkenntnisse, wie Farben und kreatives Tun Menschen verändern und anregen können, haben sich wieder einmal bestätigt. Als da wären zum Beispiel Aktivitäts- und Kreativitätsförderung, Belebung von Erinnerungen und Emotionen, Wahrnehmung der Selbstwirksamkeit sowie insbesondere im Austausch und Kontakt miteinander sein.“